5 Gründe, warum ich das Ende der Ferien nicht erwarten kann

Yeah, Ferien!

Ja, denke ich mir auch jedes Jahr, und zwar deshalb:

    • Chillen bis zum Umfallen – naja, als Mami von vier Kindern vielleicht weniger 🙂
    • Berge im Morgen- und Abendrot
    • Meeresrauschen in aller Herrgottsfrühe ganz allein am Strand mit Cappuccino, während der Rest der Bande noch schläft
    • Hängematten-Schaukeln im Schatten eines Baumes inkl. Waldduft wegen der runterfallenden Nadeln
    • Pingpong und Wasserschlacht bis zum bitteren Ende – das Ziel Mami scheint besonders attraktiv zu sein
    • Schokofondue unterwegs mit Campingkocher
    • Werwölfe-Spiel bis Mitternacht und Übernachtungsparty der Kinder auf dem Trampolin mit endlosem Gekichere

 

Oder einfach zu zweit dem Flackern in der Feuerschale zusehen mit einem Glas Rotwein. 

Und trotzdem: So schön der Sommer auch ist:

Schon bald bekomme ich wieder richtig Lust auf die Schule. 

Warum? Ich versuch’s mal zu beschreiben.

 

Warum ich also das Ende der Ferien und den Schulbeginn nicht erwarten kann?

  1. Mein erster Schultag: Ich als ABC-Schützin
  2. Mini-ZIB im ORF: Ich als Grundschülerin
  3. Sehnsucht: Ich als Lehrerin
  4. Ideenexplosion: Ich als kreative Lehrperson für Deutsch und Latein
  5. Yeah, Schule! Ich als Mami

1. Mein erster Schultag: Ich als ABC-Schützin

Ich kann mich noch so gut an meinen ersten Schultag erinnern, als ob er erst heute Vormittag gewesen wäre:

6 Jahre alt, ein Zopf links, einer rechts, neue Schultasche (rosa-weiß mit Hund), Bleistifte und Buntstifte schön gespitzt, frisch eingebundene Hefte und das „MIMI“-Lesebuch. Und vor allem: unglaubliche Freude ins Gesicht geschrieben. 

Was für ein Gefühl! Ich habe es in allen Körperzellen gespeichert. Auch heute als Erwachsene freue ich mich wie ein kleines Kind jedes Jahr sehnsüchtig auf den Schulbeginn wie am Tag meiner Einschulung, als ich zum ersten Mal das Schulgebäude und meine Klasse betreten habe. 

Ich bin glücklich und dankbar dafür, dass diese Begeisterung sich wie ein roter Faden durch mein Leben zieht.

„Die Begeisterung für die Schule zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben.“

Claudia Burger

2. Mini-ZIB im ORF: Ich als Grundschülerin

Ende August Mitte der Achtziger, Nachrichtensendung für Kinder im ORF: „Die Schule beginnt wieder für die österreichischen Kinder.“

Ich zutiefst traurig: „Ach, bei uns ist das Ende der Ferien erst in drei Wochen! Wie soll ich es nur so lange aushalten?“ Mit jedem Tag wuchs die Vorfreude und die Zeit bis dahin habe ich mir wie so oft mit „Schule spielen“ versüßt.

Info am Rande: Inzwischen beginnt die Schule bei uns Anfang September und dauert bis Mitte Juni. Wie schön für mich!

 

3. Sehnsucht: Ich als Lehrerin

Alle Jahre wieder am Schulende: „Ich vermisse euch jetzt schon. Und ich freue mich, euch im Herbst wiederzusehen.“ Klitzekleine Tränchen in meinem Inneren. Das Heimweh nach meinen Schülern und Schülerinnen im Sommer ist vorprogrammiert.

Besonders schlimm ist es, wenn ich eine Klasse im kommenden Schuljahr nicht mehr habe. Da bekomme ich regelrecht Entzugserscheinungen. Was dagegen hilft? In Kontakt bleiben.

Ich bin offen für die Bedürfnisse meiner Schüler*innen und natürlich auch der Kollegen.

Jemand von meinen Schülern und Schülerinnen braucht mich dringend: Ich bin da. Auch wenn gerade Ferien sind oder ich schon lange nicht mehr ihre Lehrerin bin.

Zum Glück melden sich auch Jahre später immer wieder einige von meinen dann oft nicht mehr jugendlichen Schülerinnen und Schülern bei mir. Zum Quatschen, Spazierengehen, manchmal auch auf einen Besuch. Oder weil sie ganz einfach eine Latein-Übersetzung brauchen, inzwischen selbst Lehrpersonen oder Eltern sind oder sich an unsere gemeinsame Zeit erinnern. Glücksgefühl pur.

4. Ideenexplosion: Ich als kreative Lehrperson für Deutsch und Latein

Lehrerin sein ist kein Job, den man so nebenbei macht. Mit geregelter Arbeitszeit. Mit „Schule ist Schule, daheim ist daheim“.

Lehrerin sein bedeutet für mich, die Antennen auf Empfang zu haben. Für Impulse jeglicher Art, die ich in meinen Unterricht einbauen kann.

Ein unglaublich interessanter Artikel oder ein tolles Foto lacht mich aus einer Zeitung an. Schnell speichern oder ablegen, damit ich ihn zu einer Unterrichtseinheit ausbauen oder in einen Themenbereich integrieren kann. Oder ich lese ein bereicherndes Buch, natürlich mit Leuchtstift/Bleistift und Post It.

Dann sprüht mein Kopf vor Ideen, dann ist meine Kreativität in Höchstform! Ich liebe es!

 

5. Yeah, Schule! Ich als Mami

Fünf bis zehn Kinder bei uns im Garten oder sonst irgendwo im Haus/Keller/Dachgeschoss, kein Problem!

Langschläfer und Ewig-Lang-Aufbleiber, kenne ich supergut! Es kommt mittlerweile vor, dass ich mich manchmal als Erste unserer sechsköpfigen Familie mit einem guten Buch ins Bett verziehe. Bis sich dann nacheinander noch ein paar kleine und größere Körper an mich kuscheln. Herrlich!

Ausflüge, Bergluft schnuppern, Wellenreiten und Eisbecher genießen. Unschlagbar cool!

Bezüglich der Wanderungen sollte ich vielleicht noch erwähnen, dass es davon bei uns nicht so viele gibt, weil herzzerreißende und sehr ernst gemeinte Kommentare uns Eltern irgendwann platt drücken:


    • „Schon wieder?“ Anmerkung: Die letzte Wanderung fällt noch in die Zeit vor Christi Geburt. 
    • „Boah, kein Bock, viel zu anstrengend! Anmerkung: Wir hätten eh nicht an eine Expedition gedacht!
    • „Können wir nicht einfach zuhause bleiben wie alle anderen normalen Leute?“ Anmerkung: Aha, also der Beweis, dass wir nicht normal sind, aber auch das wussten wir schon. Wir sind nämlich eine ziemlich verrückte Familie und genau das mag ich so an uns.
 

Mein FAZIT zu den Sommerferien als Lehrerin und als Mutter

Wahrscheinlich geht es mir bezüglich Sommer und Ferien wie vielen anderen Müttern auch: Ich liebe sie, ich finde sie großartig.

Trotzdem freue ich mich, wenn die Schule irgendwann wieder beginnt.

Weil da wieder mehr Struktur in den Tag kommt.

Weil ich dann auch einmal eine Arbeit zu Ende bringen kann, ohne aus mindestens drei Richtungen gerufen zu werden: „Kommst du bitte kurz (!)! Hilfe, ich sterbe fast! Wo ist…? Kannst du mal schnell…?“

Obwohl das ja auch wunderbar ist, denn da kann ich mich so richtig gebraucht fühlen 😊. Stärkt das Selbstwertgefühl…

 

SOMMER – HER DAMIT! 

FERIEN – HER DAMIT! 

ICH LIEBE BEIDES!

 

 

7 Antworten

  1. Sie begeistern mit ihren Worten 😍
    Schade dass ich keine schulpflichtige Kinder mehr habe.
    Weiter so, besonders in dieser schwierigen Zeit.
    Alles Gute.

  2. Liebe Claudia,
    genau das strahlst du auch aus! Ich wünschte, es gäbe mehr Lehrpersonen wie dich… Deine Schüler*innen haben Glück! Latein war nie mein Lieblingsfach, aber mit dir wär‘s sicher ein Spaß! 😄
    Weiterhin so viel Freude und Spaß!

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