„Leise rieselt der Schnee…“
Ja, heuer haben wir wieder ein Glücksjahr.
Schnee ringsum, kein spannendes und so gar nicht entspanntes Zittern, ob Weihnachten weiß oder grau-braun wird. Obwohl ich ja eigentlich bezüglich Wetter ganz unkompliziert bin. Es ist, wie es ist. Achtsamkeit eben.
Andererseits… weiße Weihnachten sind schon etwas Besonderes.
Ich freue mich!
Nr. 1: "Ich bin nicht zu alt!"
Auch wenn ich von außen einigermaßen erwachsen aussehe, weiß meine Mami zum Glück, dass ich innerlich immer noch (ihr) Kind bin und deshalb unbedingt einen gut gefüllten Adventskalender brauche. Nach Weihnachten sammelt sie ihn dann wieder ein. Adventskalender-Re- oder Upcycling. Umweltbewusst und ressourcenschonend.
Also starte ich mal damit in den Tag und knuspere mich verbotenerweise auch noch durch das 13. Täschchen, obwohl heute ja erst der 12. ist.
Pscht.
Hat niemand gesehen.
Nr. 2: Tee und Vitamine
Weil bei meinem letzten und gleichzeitig ersten „12 von 12“-Tagesrückblick vom September auf Platz 2 Tee war, darf er das diesmal auch.
Dieser Tee ist übrigens ein Spezialtee! Er soll als Erinnerung an das derzeit in der Brixner Hofburg präsentierte Lichtmusical „LIORA – Die Kostbarkeit des Augenblicks“ zuhause „kostbar“ köstlich schmecken und den „Augenblick“ versüßen. Ich genieße ihn, besonders in Kombination mit einer duftenden Orange aus Süditalien.
Und hier eine kleine Kostprobe: „LIORA“.
Wir möchten es uns bald ansehen.
Nr. 3: Ach, schon wieder!
Ja, der Schnee!
Zirka 20-30 Mal täglich muss der Wischmob her.
Obwohl er eh schon beim Eingang steht, stets einsatzbereit.
Obwohl es sich ja bei diesen Klecksen fast um Kunstwerke handelt. Die man der Kunst wegen ja fast schon mehrschichtig übereinander so lassen könnte. Form- und Farbnuancen-Interpretation. Schriftlich, versteht sich. Ich bin ja Deutschlehrerin.
Und wie sagt Papa Wutz alias Pig so schön: „Matschepfütze, ich komme!“
Die dreckigen Schuhe habe ich natürlich extra fürs Foto zur Seite geschoben. Nicht, dass jemand erschrickt. Davon gibt es nämlich auch mehrere Schichten übereinander.
Übrigens habe ich derzeit sowieso den Eindruck, dass es gerade viel aufwändiger ist, unser Zuhause halbwegs sauber und aufgeräumt zu halten. Muss wohl am Matsch liegen. Und an den zunehmend divergierenden Prioritäten der einzelnen Familienmitglieder bezüglich Ordnung.
Mühsam, ist aber so. Wird schon besser.
Ich freue mich schon darauf, unsere Kinder später mit Matsch-Schuhen besuchen zu gehen und beim Eintritt in ihre Wohnung „Ups!“ zu sagen.
Nr. 4: Die dritte Kerze brennt...
Unser Adventskranz.
Ok, eigentlich eher unser Adventsgesteck.
Heuer habe ich ihn mit rosa Kerzen gemacht, weil mir diese Farbe unglaublich gut gefällt. Auch die Mischung aus lebenden Pflanzen und Licht.
Ich liebe Kerzen.
Nr. 5: Weihnachtskrippe
Dass ich ein bisschen verrückt bin, ist bekannt.
Dass mein Papi es mindestens gleich ist, wenn nicht noch stärker ausgeprägt, weiß auch jeder.
Sobald er einen Stift in die Hand bekommt, legt er los.
Diesmal bekommen wir eine exklusive Erdnuss-Krippe.
Zur Erklärung:
Esel und Ochse gehen eine Symbiose ein und werden eins (siehe Erdnuss links).
Das Krippengebäude steht ganz rechts zur Veranschaulichung. Eindeutig Tiroler Architektur.
Ganz oben auf der Mandarine der Krampus, obwohl der schon wieder im Wald lebt nach seinem Auftritt mit dem Nikolaus. Wieso er plötzlich trotz seiner teuflischen Charakterzüge im Himmel landet, ist mir schleierhaft. Wahrscheinlich, weil man in jedem das Gute sehen und an dessen persönliche Weiterentwicklung glauben soll. Gilt somit auch für den Krampus.
Anna hat zusätzlich zum eher mickrigen Engel ohne Gliedmaßen (siehe oben neben den Sternen) noch zwei Mandarinen-Engel gestaltet.
Es weihnachtet auf alle Fälle an allen Ecken und Enden.
Nr. 6: Pettersson - Weihnachten kann auch mal anders aussehen
„Pettersson und Findus“ – alter Mann und kleine Katze.
Er vernünftig, liebevoll, geduldig.
Findus lebendig, kindlich, wunderbar.
Kreativ und erfinderisch sind sie beide.
Nach Petterssons Sturz inklusive „Haxweh„, wie wir Südtiroler sagen, kommt alles anders als geplant.
Selbst gebohrter und unkonventionell geschmückter Weihnachtsbaum und statt einsamen Reste-Essens dann ausgiebiger Nachbarschaftsbesuch mit Fresskorb-Orgien.
Und alles ist gut.
Ich liebe dieses Buch.
Nr. 7: "O Tannenbaum"
Anna ist gerade 5 geworden und hat eine neue Leidenschaft entdeckt: das Klavier.
Sie spielt mit Enthusiasmus. Mit der Zeigefinger-Technik. Es klingt rhythmisch und sie tastet sich von Taste zu Taste vor in Richtung richtige Melodie.
Wunderschön! Das ist Advent!
Nr. 8: Warm und liquide
Es gibt nichts Entspannenderes, als sich ein Schaumbad einzulassen.
Mein Körper wird angenehm schwer und die Wärme durchflutet mich.
Und alles, was in meinen Gehirnwindungen herumspukt, sich dort verfestigt und mich belastet, wird von der Schläfrigkeit sanft hinausgepustet.
Nix denken, nix tun.
Nur genießen. Und die Welt Welt sein lassen.
Für alles andere ist auch später noch Zeit. Oder es ist unwichtig.
Nr. 9: Rosen in Eis
Oh! Das Schaumbad war chronologisch gesehen nach dem Spaziergang.
Aber wer steht schon auf Perfektion, wenn Wilfredo Pareto sagt, 80% reichen meistens locker aus.
Jedenfalls war es heute ein schöner Spaziergang und ich habe sogar Rosen entdeckt.
Rosen im Eis oder Eisrosen.
Nr. 10: Kochbuchschmökern
Seit meiner Kindheit stehe ich auf Kochbücher.
Und versehe sie mit Post-it’s.
Könnte ja sein, dass ich auch nach meinem Tod im Himmel Zeit habe, die vielen damit verbundenen Rezepte, die mich alle reizen, zu kochen.
Dieses „Rote-Bete-Knödel“- Rezept von Dani und Roland Trettl habe ich schon mehrmals nachgekocht. Zum ersten Mal während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020. Toller Mix aus lustiger Unterhaltung und coolen Rezepten. Live-Kochen zum Zuschauen und Mitmachen und sich Amüsieren und Lernen. Super!
Diese Knödel heißen bei uns übrigens „Rohnen-Knedl“. Trettls Variante mit Quark und Salbei schmeckt mir.
Schauen wir mal, was ich als nächstes daraus koche.
Mhmmm! Vielleicht die Rote-Bete-Gnocchi?
Nr. 11: Ja, es existiert noch!
Tetris.
Ein Wort genügt.
DAS Spiel, das wir alle kennen.
Habt ihr die Dudel-Musik auch noch in den Ohren?
Suchtpotential anno dazumal.
Abends im Bett herabfallende Balken in zunehmender Geschwindigkeit vor geschlossenen Augen.
Ja, das Abschalten war nicht so einfach. In zweifacher Bedeutung. Knopf und Kopf.
Wir haben wieder ein Tetris. Inklusive Gameboy. Unser Sohn Laurin hat sich einen als Patengeschenk von meinem Bruder und meiner Schwägerin gewünscht.
Wie cool!
Ich gehe jetzt eine Runde zocken.
Nr. 12: Ich werde...
Annas Lieblingspuppe heißt Alexander und ist ein Junge. Anfangs – das heißt vor zwei Jahren – nannte sie ihn „der Alexandra“, in Anlehnung an ihre Tante.
Vor einigen Tagen ist ihr Sohn Alexander verschwunden und sie hat ihn schmerzlich vermisst. Alles Suchen half nichts.
Gestern hatte ihr Papi Mitleid und hat ihr einen neuen Alexander gekauft.
Wie es das Schicksal will, habe ich den alten Alexander genau zwei Stunden später wiedergefunden. Er hatte sich versteckt, der Schlingel.
Alexander bleibt jetzt Alexander und sein neuer Bruder Alexander II. wird kurzerhand umgetauft in Manuel.
Manuel durfte heute sogar mit in den Adventsgottesdienst und wurde von unserem Pfarrer Christian höchstpersönlich gesegnet. Offiziell christlich getauft noch nicht.
Anna ist jetzt also Zwillingsmami.
Und ich stolze Zwillingsoma.
16 Antworten
Ach was ein wunderbarer Tag, so voller Liebe und Leidenschaft.
Leben pur.
Und ja, ich freue mich auch schon darauf, mit dreckigen Schuhen durch den Flur bei meinem Sohn zu laufen….
Danke, Maria, für dein Feedback! Das glaube ich dir, du Trotzphasen-Expertin. In ein paar Jahren kommen wir beide in die Trotzphase, das wird lustig!
Was für ein ereignisreicher und doch auch besinnlicher Tag! Vielen Dank fürs Mitnehmen in deinen 3. Advent
Ja, liebe Ilka, es war ein feiner Tag. Chillig, ohne besondere Höhepunkte, ganz normal und locker. Und genau das habe ich mir für heute gewünscht.
Hammer, Claudia. D alles an einem Tag! All das an einem Tag. Und auch noch schön fotogradiert und spritzig aufgeschrieben. Sooo schön! Bitte wieder am 12.01.22😊, herzlich, Elena
Weiß ich noch nicht, ob ich im Januar wieder einen schreibe. Wusste ich nicht mal heute, dass heute einer entsteht. Ist ganz spontan entstanden. „Sponti“, würden unsere Jungs sagen. Hat aber Spaß gemacht, auch wenn ich dafür nicht an geplanten Artikeln weitergeschrieben habe.
Was für ein schöner 12.12.21 Tag,❤️ in den ich mit eintauchen durfte. Ganz speziellen Dank dafür. Meine Tochter ,10, hat auch einen Leonhard, den hat sie jetzt ihrer Cousine 3 ausgeliehen. Sie möchte Leonhard dann aber für ihre Kinder wiederhaben 😍.
Ich liebe auch Kochbücher und auch wenn man heute viel im Internet findet, schaue ich oft in meine früheren Kochbücher. Die „Rohnen-Knedl“ wären jetzt nicht so meins, rote Beete sind eins der wenigen Gerichte, die ich so gar nicht mag. Die Trettls Variante mit Quark und Salbei dagegen, die würde ich gerne mal ausprobieren. Ich freue mich auch schon auf mehr 12von12.
Oh, das freut mich sehr, liebe Ulli! Du kannst das Knödelrezept beliebig anpassen 🙂
Das Findus und Petterson-Weihnachtsbuch liebe ich auch! Deine Zottelbücher lesen wir auch richtig gerne :).
Danke für deinen lustigen, schönen, entspannten Einblick in deinen Tag.
Danke dir fürs Feedback, liebe Wiebke! Ich freue mich auf deine nächsten Artikel!
Liebe Claudia,
eure Krippe ist der Hammer. Wunderbar.
Kochbuch schmökern liebe ich auch.
Vielen Dank für den Einblick in deinen schönen Tag. Auf den Schnee schaue ich sehnsüchtig, das wird hier in Norddeutschland sobald nix.
Liebe Grüße
Susanne
Ja, unsere neue Krippe habe ich echt zum (Fr)Essen gern. Nur schade, dass die Beschreibung „Krippe“ auf einer Erdnuss schon aufgefuttert wurde. War sicher einer unserer Wellensittiche 🙂
So toll, spannend, liebevoll und interessant geschrieben, herrlich ❣️ Ich mag deinen Schreibstil und freue mich, bald wieder von dir zu lesen 👍
Kannst du bald, liebe Katja. Danke, dass du mir immer begeistert folgst.
So ein herzlicher Tag <3 vielen Dank fürs mitnehmen. Und für den Weihnachtsgeschichten-Buchtipp!
Vielen Dank, liebe Veronika!