Mein 12. September 2021

12 von 12, eine alte Blogger-Tradition. 

Die ich als Neo-Bloggerin in meiner Gruppe „The Blog Bang“ natürlich ausprobieren möchte. 

Denn Neues reizt mich ja bekanntlich. 

Mein 12. September 2021.

Ein ganz normaler Sonntag?

Ich bin gespannt!

 

Nr. 1: Mein "Schönes Gefühl"-Tagebuch

Was wünsche ich mir heute?

Heute wünsche ich mir Hängematten-Schaukeln. 

Schon eingetragen in mein Wunsch-Tagebuch. Immer nur ein Wunsch verfügbar, mit Kästchen zum Abhaken. 
Bei nur einem Wunsch denke ich gut darüber nach, was ich mir heute unbedingt gönnen will. Und dann mache ich es. 
Ein Gespräch mit einer guten Freundin? 
Badewannenschaum bis zur Nasenspitze?

Zart schmelzende Schokolade oder in ein Buch eintauchen?

Alles möglich.

 

Nr. 2: Mein Erinnerungstee

Mein Lieblingstee.

Der den Namen „Blütenzauber“ trägt.

Und dessen vielfarbige Blüten auf dem  „Unterschweighof in St. Nikolaus im wunderschönen Ultental auf 1750 Metern von der Bäuerin Anna Berger gepflückt werden. Tag für Tag den ganzen Sommer über.

In diesem Dorf habe ich  vor einigen Jahren eine meiner Autorenlesungen  „Zottel und der Nikolaus“ gehalten und habe mich sofort verliebt. In die urigen Häuser, in die ursprüngliche Landschaft, ist das Hier-brauche-ich-nichts-außer-das-was-seit-immer-da-ist.

Dreimal waren wir da.

Das erste Wochenende auf diesem Hof habe ich meinem Mann zum Vatertag geschenkt, um in ihm und den Kindern die Ulten-Sehnsucht zu wecken. 

Danach noch je eine Woche über Weihnachten. Einmal mit zwei bis drei Metern Schnee. Es war magisch!

Dieser Tee erinnert mich mit jedem Schluck daran.

 

Nr. 3: Mein "Ach-was-liegt-denn-da-schon-wieder-rum"?

Ups! Schuhe!

Komisch.

Bei uns ist sonst immer alles aufgeräumt. 

So richtig schön perfekt.

Eingangsbereich, Küche, Wohnzimmer, Schlafbereich, Keller – eigentlich alles. 

Bei uns liegt nie was rum. 

Ähm. Nicht so ganz.

Schuhe drunter und drüber. 1 Paar, zwei Paare, manchmal sogar 10. In unmittelbarer Nähe der Haustür. 

Eigentlich müsste ich die Kinder jedes Mal rufen und sie daran erinnern, dass Ordnung wichtig ist. Dass schon ganz kleine Kinder es schaffen, ihre Schuhe zu verräumen. Dass es nicht meine Aufgabe ist, hinter ihnen her Ordnung zu machen.

Aber…

Manchmal ist es so mühsam.

Drei Stöcke rauf- und runterlaufen oder mehrmals zu rufen, bis sie kommen und es machen.

Manchmal ist es so einfach.

Es einfach selbst zu machen.

Manchmal ist es erfreulich. 

Wenn es mal von allein klappt. Ohne dass ich es sagen muss. 

Manchmal ist es frustrierend. 

Wenn ich mir überlege, wie oft am Tag ich mich bücke, um etwas aufzuheben. 

Und manchmal denke ich mir, wie es wohl sein wird, wenn sie alle flügge geworden sind. Wenn niemand etwas herumliegen lässt. Wenn alles genau dort bleibt, wo sein Platz ist. 

Werde ich dann Sehnsucht haben nach der Zeit der herumliegenden Schuhe?

 

Nr. 4: Meine 10 Körper-Minuten

Ja, sie stehen auf meiner Bucket list, meiner Löffelliste

10 Minuten.

10 Minuten täglich für meinen Körper. Pilates, Yoga, Rückengymnastik, mich räkeln, dehnen.

Was davon, ist eigentlich egal.

Aber 10 Minuten sollen es sein. Mehrmals pro Woche.

Deswegen stelle ich mir auch heute meinen Timer und lege los.

Interessant ist, dass ich jetzt monatelang diesen Vorsatz vor mir hergeschoben habe. Meinen Körper öfters auf SPÄTER oder MORGEN vertröstet habe.

Seit dem Schreiben der Löffelliste vor einigen Tagen bin ich ehrgeizig. Mein Wettkampf-Fieber ist geweckt.

Schaffe ich es durchzuhalten?
Bis jetzt hat es funktioniert. Yesss!

 

Nr. 5: Meine letzte Hortensie für heuer

Hortensien.

Wunderschön, sagte meine Mami.

Grässlich, sagte mein Papi.

Ich stimmte ihm zu. Für viele Jahre.

Was – bitteschön – sollte an diesen Blumen schön sein? Ich mochte sie einfach nicht. Sie waren mir unsympathisch, wie sie in den riesigen Pflanzenkörben meiner Oma in einer langen Reihe dastanden.

Bis ich gelesen habe, dass Hortensien in Japan sehr beliebt sind. Japan: Kirschblüte, Sushi, Geishas…

Und schwupps. Auf einmal mochte ich sie.

Heute habe ich die letzte Blüte entdeckt und sie zum Trocknen abgeschnitten.

Damit wir sie auch im Winter genießen können und damit sie uns an einen Hauch Sommer erinnert.

 
 

Nr. 6: Meine Schulliebe

Heute ist Sonntag.

Eigentlich ist heute Sonntag und da lasse ich normalerweise die Schule Schule sein.

Normalerweise.

Wenn ich nicht zufällig etwas Interessantes entdecke oder eine coole Unterrichtsidee habe. Da kann es dann passieren, dass ich eine Ausnahme mache und mich kurz in meinen Arbeitsraum begebe.

Auch heute.

Ein paar Impulse für das Thema Mittelalter notieren, das wir in Kürze beginnen werden.

Ein paar Kopien für die Lateinwiederholung machen, mit denen meine Schülerinnen und Schüler gut arbeiten können.

Was wäre ich nur ohne meine professionelle Kopiermaschine? Ich könnte nicht leben ohne sie. Danke an meinen Mann, der das verstanden hat und mir seine alte vom Büro überlassen hat.

 

Nr. 7: Mein sanftes Hin-und-Herschwingen

Zeit, meine Wohlfühlzeit gemäß Tagebuch einzulösen.

Ich liebe Hängematten.

Ich könnte Hängematten-Entwicklerin sein. Hängematten-Schneiderin. Hängematten-Stoffdesignerin.

Oder am besten: Hängematten-Testerin.

Meine erste habe ich mir mit 10 gewünscht. Sie war aus cremefarbenem Stoff. Weich.

Ich habe sie auf der Alm zwischen zwei Bäumen neben unserer Almhütte montiert. Direkt dahinter war ein Abhang.

Meine Geschwister, meine Kusins und Kusinen und ich haben alle Varianten des Schaukelns ausprobiert: gemächlich und relaxed, schwungvoll bis außer Kontrolle.

Die Konsequenzen?
Mein Bruder ist den Abhang hinuntergefallen. Aber er hält generell so einiges aus und hat sich damals nicht verletzt. Waren ja auch nur Gräser, Äste und Büsche, in die er gefallen ist.

Und ich hatte vor lauter Schaukeln in der Nacht das Gefühl, in unserem Heubett sanft hin- und herzuschaukeln. Wie auf einem Schiff. Ich als Piratin mit Hängematten-Faible. Auch eine tolle Möglichkeit für ein neues berufliches Standbein.

Die Lust am Hängematten-Schaukeln ist mir geblieben.

 

Nr. 8: Meine Spiele-Zeit

Ich liebe Spiele.

Ich google sogar, was es Neues an Spielen auf dem Markt gibt.

Und wir haben viele Spiele zuhause.

Über Weihnachten ist das „Catan“-Fieber bei uns ausgebrochen. Und hat angedauert. Sehr, sehr spannend, das Bauen von Siedlungen, Straßen und Städten. Wir dachten nur mehr in Steinen, Stroh, Wiesen und Schafen.

Als Kinder haben wir – besonders auf der Alm – den ganzen Sommer über gespielt.

„Mix Max“, wobei meine Schwester fast alle Kärtchen hergegeben hätte für die Figur der Hebamme mit dem Baby drauf. Kindervernarrt war sie schon damals. 

„Auf Achse“, das LKW-Spiel. „Weltreise“, Würfel- und Kartenspiele u.a.

Und ganz oft „Rummikub“, immer noch mein absolutes Lieblingsspiel.

Leider spielen meine Männer nicht so gern wie ich. Vielleicht finde ich mal ein Spiele-Virus, mit dem ich sie heimlich kontaminieren kann.

Deshalb spiele ich viel mit unserer vierjährigen Tochter.

Heute spielen wir „Blinde Kuh“.

 

Nr. 9: Mein Sockenberg

Und weil wir gerade beim Spielen sind: Auch erfundene Spiele machen Spaß.

Und sie können sogar dabei helfen, Ordnung ins Socken-Chaos zu bringen.

Zum Beispiel als Socken-Memory.

 

Wie viele Paare wir wohl heute finden? Abgesehen von den Restsocken, denn Waschmaschinen fressen ja bekanntlich so einiges.

Nr. 10: Mein Geschenke-selbst-Machen

Jonas, Annas Kindergartenfreund, hat Geburtstag.

Anna hätte auch gern, muss aber ab heute noch genau 72 mal schlafen.

So rechnen Kinder: Wie oft schlafen?

Jonas‘ Lieblingsfarben sind grün und blau.

Zur Geburtstagsfeier mitbringen brauchen wir gar nichts, denn er braucht nichts. Er hat schon alles, sagt seine Mami.

Gut, dann finden wir was, was er trotzdem braucht. Und wir machen es selbst.

Anna und ich nähen aus Kunstleder ein Toilettentäschchen und legen Zahnpasta und Zahnbürste rein. Und einen Lolli. Passt gut als Ausgleich zu den Zahnputz-Sachen, aber kostet Anna etwas Überwindung. Sie würde ihn am liebsten selbst behalten.

Und dann schreibt sie mit ihren vier Jahren ihr erstes Geburtstagskärtchen. Für ihren Freund Jonas.

 

Nr. 11:

Es ist passiert.

Unser Graupapagei namens „Angelo Grey“, erst seit kurzem Familienmitglied und wohnhaft in unserem Dachgeschoss, war schnell, sogar sehr schnell. Eine Spur zu schnell.

So schnell, dass er beim Öffnen der Voliere in unserem Garten, in die ihn unser ältester Sohn Alex, der Vogelliebhaber, gerade gebracht hat, entwischt ist.

Zunächst Schock, dann gemeinsames Suchen und Rufen.

Nichts. Er ist weg.

Wir wünschen dir viel Glück, Mister Grey. Und wir hoffen, dass du in den nächsten Tagen den Weg zurück zu uns findest. Und zu unserem „Lucy“ – benannt nach der Netflix-Serie „Lucifer“ – deinem Freund, einer Blaustirnamazone.

Nachtrag: Angelo ist tatsächlich wieder bei uns! Kaum zu glauben, aber wir bekamen einige Tage laufend Fotos von Bäumen, auf denen er saß. Und dann haben ihn Bekannte angelockt und wir konnten ihn abholen. Danke!

Nr. 12: Mein September vor drei Jahren

Zufällig habe ich ein Foto entdeckt, das uns beim Kuchen-Schnabulieren vor genau drei Jahren zeigt. 

In der Konditorei Pupp in Brixen. Tradition und Kuchenkunst vom Feinsten. 

Strahlen, lachen und das Leben genießen.

So geht es. 

Ob mit oder ohne Kuchen. Ob bei Regen, Wind oder Sonne. 

Auch an einem ganz normalen Sonntag.

Dem 12. September 2021.

 

8 Antworten

  1. Liebe Claudia, was für ein vielfältiges, wunderbar-buntes, aufregendes Leben! Ich habe viel größere Socken-Berge – aber noch keine Hängematte. So ein wunderschöner Grau-Papagei. Ich drücke ihm und Euch die Daumen. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, die Geschichten sprudeln nur so heraus in Regenbogen-Farben und hatte viel Freude beim Lesen. Bis zum nächsten Mal!

    1. Danke, liebe Elena, für dein Feedback und fürs Daumendrücken. Den Begriff Regenbogenfarben in Kombination mit Gedankensprudel finde ich sehr cool. Dankeschön!

    1. Liebe Nina, Schuh- und Sockenberge können so fantastisch hoch werden 🙂
      Lass dich von der Sehnsucht nach Südtirol treiben, wir freuen uns auf dich!
      Lg
      Claudia

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